Martin Bläse · Silberschmiedemeister

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Mikrozensus

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Staatistik
Der Staat braucht keine mündigen Bürger, sondern gehorsame Untertanen.
Die Wirtschaft braucht keine freien Menschen, sondern willenlose Konsumenten.
Um die Menschen besser manipulieren zu können,
werden seit vielen Jahren Haushaltsbefragungen durchgeführt, wie zum Beispiel der Mikrozensus.

Ich habe mich schon vor Jahren entschieden,
dem Wohle des Ganzen zu dienen, der Bewußtseinsentwicklung und der geistigen Freiheit.
Deshalb entschied ich mich im Jahr 2005 nicht an der Mikrozensusbefragung teilzunehmen
und werde seit dem vom Staat wie ein Verbrecher verfolgt.

Die jüngste Konsequenz aus meiner Haltung ist,
daß das statistische Amt versucht, mein Konto zu pfänden
um eine Zwangsgeldforderung von  500,– Euro + Gebühren einzutreiben
ohne Rücksicht auf die gesetzlich garantierte Existenzminimumssicherung.
Aber auch damit werden sie mich nicht kleinkriegen.

Martin Bläse

11. April 2010
Auf vielfachen Wunsch mache ich mich nun endlich daran,
die Fortsetzung meiner Erfahrungen mit dem Mikrozensus zu veröffentlichen
Den entscheidenden Anstoß hat mir ein Forumsnutzer gegeben von der Seite mit der, wie ich finde,
 interessantesten Diskussion zu dem Thema, die ich im Netz bisher gefunden habe.
Allerdings suche ich auch nicht mehr danach.
Und wie immer muß ich mich aus rechtlichen Gründen von allen Inhalten der verlinkten Seite distanzieren.

Im September 2009 habe ich an alle, die mich fragten, wie es denn nun weiterging, eine E-Mail mit folgendem Inhalt verschickt:

Liebe Freunde usw.

Ich habe es aufgegeben auf dem Rechtsweg gegen den Mikrozensus vorzugehen.
Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht.

Ende 2007 brach unsere Familie auseinander und  ich hatte in dieser Zeit wirklich andere Sorgen als so eine blöde Statistik.

Das Statistische Amt dagegen hat - sicher aufgrund ihrer Erfahrungen aus den Vorjahren mit uns - fast sofort dem Fragebogen
einen Zwangsgeldbescheid über 500,- € folgen lassen.
Deshalb werde ich immer noch verfolgt, obwohl ich im Januar umgezogen bin,
und gar nicht mehr im Erhebungsbezirk wohne.
Und ich bin sicher nicht zum Vergnügen umgezogen oder um diese Statisten zu ärgern.

Zwischenzeitlich war auch schon der Gerichtsvollzieher da und das war eine erstaunlich menschliche Begegnung.
Er stellte fest, daß ich alle Wertsachen, die ich besitze, für meine Berufstätigkeit benötige,
und daß sie deshalb nicht gepfändet werden dürfen.
(Einen Großteil davon kann man auf meiner Internetseite besichtigen.)

Über meine sonstigen Vermögensverhältnisse wollte ich keine Auskunft geben,
denn es erschien mir absurd, dem Statistischen Amt die Auskunft zu verweigern,
um dann dem Gerichtsvollzieher viel persönlichere Sachen von mir zu erzählen.

Einige Wochen später erhielt ich einen Brief, daß das Amt Ostholstein mein Konto gepfändet hat.
Da nicht so viel drauf war, hieß das, daß es gesperrt wurde.
Widerspruch wurde abgelehnt - auch vom Gericht - mit der Begründung,
ich hätte dem Gerichtsvollzieher meine Vermögensverhältnisse offenlegen können,
dann wäre die Pfändung als Fruchtlospfändung eingestellt worden.
HA HA HA

Auf meine Anfrage "Durch welche undichte Stelle in ihrem ach so hoch gelobtem Datenschutz
sie meine Kontodaten herausgefunden haben"
hatte mir das Amt freundlicherweise mitgeteilt, daß ich ihm meine  Kontodaten ja selbst zur Verfügung gestellt habe,
zur Abbuchung der Abwassergebühr.
Zur Zeit wird die Angelegenheit vom Landeszentrum für Datenschutz bearbeitet
und liegt beim Oberverwaltungsgericht vor.
Zusätzlich zu diesem Datenmißbrauch handelt es sich bei dem Konto um mein Geschäftskonto,
was aus den gleichen Gründen wie Wertgegenstände nicht gepfändet werden dürfte,
weil ich es für meinen Broterwerb brauche.

Das ist jetzt schon fast zwei Monate so. Das Datenschutzzentrum ist wohl zur Zeit etwas überarbeitet,
wegen des Skandals, der zur Zeit durch die Medien geht, und der meiner Angelegenheit gar nicht so unähnlich ist.
Also, ich hatte noch fünf Euro in der Tasche, kam nicht an mein Konto und konnte meinen Kunden keine Rechnungen schreiben,
weil das Geld sofort weggewesen wäre.
Was macht man in Deutschland, wenn man kein Geld hat????
Man geht zur Arge, was früher das Sozialamt war...
Was die erst alles für persönliche Daten haben wollen...
Ich war soweit und hab ihnen alles offengelegt, denn ich mußte mir irgendwie ja auch was zu Essen kaufen.
Es waren mehrere Tage Arbeit, allein mein Einkommen realistisch einzuschätzen, denn seit dem Umzug ist ja alles wieder anders.
Und Geld hab ich bis heute nicht von denen bekommen.

Glücklicherweise konnte ich  einige meiner Kunden bitten, Rechnungen in bar zu bezahlen,
aber fast täglich bekomme ich Mahnungen von Stellen, die sonst ihr Geld von meinem Konto abbuchen.
Mein Internetzugang wurde mir auch schon gesperrt deshalb
und ich verschicke diese Nachricht mit einem Uralt-Modem.

...und ich warte täglich auf einen Brief vom Datenschutz, um endlich wieder Bewegung in die Sache bringen zu können.
Ansonsten bin ich guter Dinge, denn ich habe zwar nicht viel Geld
(erstaunlicherweise aber doch immer so viel, daß ich zumindest täglich gutes Essen bekomme)
und ich habe wunderbare Aufträge, die mich einfach glücklich machen :-) .

liebe Grüße

von Martin

Ich habe fast drei Monate warten müssen bis ich dann endlich doch Unterstützung von der Arge bekommen habe
und meine in dieser Zeit entstandenen Mietschulden und ähnliches zahlen konnte.
Aber dann habe ich etwas an mir beobachtet, was ich gar nicht schön fand:
Hartz4 habe ich als Ergänzung zu dem bekommen,
was ich durch meine selbständige Arbeit verdiene,
daß heißt, das alles, was ich selbst verdient habe, von der Unterstützung abgezogen wurde,
Auf einmal fing ich ganz subtil an, möglichst wenig zu verdienen,
um möglichst viel vom Staat zu bekommen.
"Das darf ja wohl nicht wahr sein, daß ich mich freiwillig in so eine Abhängigkeit vom Staat begebe!
Ich wollte doch unabhängig werden", dachte ich mir, als ich es bemerkte
und sah zu, daß ich so schnell wie möglich davon wieder frei wurde.

Und das geschah dann wieder völlig überraschend:
Das Finanzamt überwies einen größeren Betrag Einkommensteuerrückzahlung auf mein Konto,
Geld, das noch aus der Zeit stammte, in der ich mit meiner Frau gemeinsam gewirtschaftet hatte.
Der gepfändete Betrag wurde abgebucht, das Konto war wieder frei,
die Mikrozensusergebnisse waren inzwischen veröffentlicht
und ich war - wie gesagt - inzwischen umgezogen.
Der Spuk  war und ist vorbei.

Der Datenschutz hatte mir inzwischen mitgeteilt, daß die Methode des Amtes OH-Mitte rechtens ist.
Unglaublich, aber mich hat es nicht mehr aufgeregt.
Das Oberverwaltungsgericht hatte mir daraufhin empfohlen,
meine Beschwerde zurückzuziehen,
nur bezahlen durfte ich natürlich wieder dafür...

Ich hatte mich auch noch an den Bund der Steuerzahler gewand,
da ich finde, das diese Statistik eine erhebliche Steuerverschwendung darstellt,
insbesondere die Verfolgung derjenigen, die die Fragebögen nicht ausfüllen wollen, kostet unglaublich viele Gebühren,
die durch die tatsächlich eingetriebenen Zwangsgelder nie eingenommen werden können.
Ganz abgesehen davon, daß das Zwangsgeld laut einer telefonischen Auskunft des Amtes
in der Portokasse der Behörde landet.
Darauf erhielt ich die Antwort, daß die Statistischen Ämter sehr wohl kritisch beobachtet werden,
aber daß der Bund der Steuerzahler den Mikrozensus für sinnvoll und notwendig hält.
Im Übrigen solle ich mich mit meinem Anliegen an das Landeszentrum für Datenschutz wenden.


Im Dezember 2009 bin ich noch einmal umgezogen
und ich bin glücklich in meinem neuen Zuhause.
Meine früheren Nachbarn und Mitstreiter haben auch noch einige Erfahrungen gemacht,
die ich aber hier nicht veröffentlichen möchte,
da zumindest in der "heißen Phase" der Gegner meine Seite sehr genau studiert hat.
Die haben sich sogar mal bei meinen Nachbarn beschwert, daß ich mich weigere, beim Mikrozensus mitzumachen,
aber gleichzeitig so persönliche Sachen wie diesen Bericht öffentlich ins Internet stelle.
Es könnte sein, daß er einige Mitte und Wege, die noch offen sind, zu verhindern versucht, wenn er davon erfährt.
Wer es wissen will, kann mich ja persönlich fragen...

Es lebe der Datenschutz und die Meinungsfreiheit!


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